Schulhund

Kollege Schulhund in der Paul Friedrich-Scheel-Schule

„Der junge Mensch braucht seinesgleichen – nämlich Tiere, überhaupt Elementares, Wasser, Dreck, Gebüsche, Spielraum. Man kann ihn auch ohne das alles aufwachsen lassen, mit Teppichen, Stofftieren oder auch auf asphaltierten Straßen und Höfen. Er überlebt es, doch man soll sich dann nicht wundern, wenn er später bestimmte soziale Grundleistungen nie mehr erlernt.“

Alexander Mitscherlich (Psychoanalytiker)

Seit dem Schuljahr 2021/22 haben wir in unserem Kollegium einen neuen Mitarbeiter – einen Schulhund. Es ist ein Labrador Retriever mit überaus freundlichem Wesen. Sein Name ist Roy.

Roys Einsatz wurde sehr lange vorbereitet. Für die fachliche Spezialisierung hatte ich 2019 einen Zertifikatslehrgang in der IHK Potsdam zum Thema „Der Schulhund im Einsatz“ besucht. Im Anschluss erfolgte die Schulhund – Ausbildung mit Roy in der Hundeschule „Vierbeiner – Academy“ bei Martina Millner in Wrechen (Feldberger Seenland). Diese Abschlussprüfung absolvierten Roy und ich am 5. August 2022.

Roy kommt an zwei Tagen in der Woche in die Schule und unterstützt unsere Kollegen in der pädagogischen Arbeit. Dafür gibt es auch einen Fachbegriff, man nennt dies Tiergestützte Pädagogik. Die Vorteile lassen sich nicht von der Hand weisen. So gibt es neben dem medizinisch therapeutischen auch einen pädagogischen Effekt, denn der Kontakt zu Tieren ist enorm wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern. Roy hat innerhalb kürzester Zeit die Herzen der Kinder und des pädagogischen Personals im Sturm erobert. Ein Tag mit Roy ist einfach schön. Er zaubert ein Lächeln in die Gesichter. Viele wollen ihn streicheln. In der Stammklasse, wo Roy sich den Vormittag über aufhält, herrscht gute Laune und eine entspannte Stimmung.

Für den gezielten pädagogischen Einsatz gibt es an beiden Schulbesuchstagen die AG „Rund um den Hund“. Hier erfahren die Kinder ganz nebenbei viel Wissenswertes über Hunde und deren artgerechte Haltung. Mit dem Kontakt zu unserem Schulhund Roy lernen sie das richtige Verhalten im Umgang mit Hunden. Sie üben die Grundkommandos „Komm her“, „Sitz“, „Pfote geben“ und „Platz“. Dabei gewinnen sie enorm an Selbstwertgefühl, wenn die Interaktion Erfolge zeigt und Roy die Kommandos ausführt. Auch die Sprache und Kommunikation werden angeregt. Es gibt immer etwas zu reden über Roy und sein Verhalten oder auch über Erlebnisse mit anderen Hunden. Während der Gassi – Runde lernen die Kinder, einen Hund richtig an der Leine zu führen und das Hundeverhalten zu beobachten. Der Bewegungsapparat wird geschult und die Immunabwehr gestärkt. Zudem erfahren die Kinder die Zuwendung von Roy und bekommen dadurch ein positives Selbstbild von sich. Angst und Unsicherheiten werden abgebaut.

Seine Einsatzmöglichkeiten sind inzwischen auch schon erweitert. So besucht Roy z.B. andere Klassen während des Unterrichts, oder ist bei den Erstlesern in der Grundschule als Vorlesehund ein geduldiger Zuhörer.

Antje Sommer

Unterstützende pädagogische Fachkraft und Hundeführerin